De Namir Martins, para a revista Brasilien Aktuell 2022/Alemanha e para o site da Fibra
28.04.2022
Als Kind haben wir in der Schule den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus behandelt. Da mich dieses Thema schon immer interessierte, habe ich über den Schulunterricht hinaus recher- chiert. Ich habe mich immer wieder gefragt, „wie alles angefangen hat, wie das alles passieren kann“ und versuchte, mein Wissen zu erweitern. Da ich jetzt in Deutschland lebe, öffnete sich vor meinen Augen der Zugang zur Geschichte dieser dunklen Zeiten. Heute richte ich meine Auf- merksamkeit auf Brasilien, das Land, in dem ich geboren wurde und mir ist klar, dass seit dem Aufstieg der extremen Rechten in die Regierung eine wahre Welle von Naziideologie über das Land hinweggefegt ist!
Extremistische Gruppen haben mit der Wahl von Jair Bolsonaro an Stärke gewonnen und wachsen wie Pilze. Sie verbreiten nazifaschistische Inhalte und suchen Anhänger. Diese Gruppierungen gibt es in ganz Brasilien, aber man kann sehen, dass Neonazis stärker in der südlichen Region des Landes konzentriert sind.
Ein Bericht der Zeitung „O Globo“ zeigt, dass die Zahl der Beschwerden über die Aktionen von Neonazis in einem Jahr zwischen 5 und 20 lag. Seit Bolsonaros Machtübernahme sind die Straftaten mit faschistischen Hintergründen jedoch alarmie- rend gestiegen und haben 110 Fälle erreicht, das heißt, einen Fall alle drei Tage. Die Bundespolizei rechnet in den kommenden Jahren mit noch stärkerem Wachstum.
Eine Expertin auf diesem Gebiet ist die Professorin und Anthropologin Adriana Dias. Sie behauptet, dass es in Brasilien „mindestens 530 extremistische Gruppen mit bis zu 10.000 Sympathisanten“ gebe.
Ein Wachstum von 270,6% von Januar 2019 bis Mai 2021. Hassreden, Fake News, Vorurteile und Diskriminierung, die von Bolsonaros Anhängern praktiziert werden, zeigen eine fragwürdige Be- ziehung zwischen der Ausbreitung des National- sozialismus in Brasilien und dem Aufstieg des derzeitigen Präsidenten an die Macht.
Es sind unterdrückte und frustrierte männliche Chauvinisten, die ihren Hass gegen Frauen, Menschen aus dem Nordosten, Immigranten, Schwarze, Juden und LGBTIQ auslassen. Diese Rechtsextremisten denken nicht lange über Angreifen und Töten nach! Sie verbreiten Hass und Lügen in sozialen Netzwerken und privaten WhatsApp-Gruppen.
Adriana Dias machte eine wichtige Entdeckung, indem sie „auf einer Neonaziplattform eine direkte Verbindung identifizierte zur damaligen Seite des Kongressabgeordneten Bolsonaro“. Darüber hin- aus entdeckte die Professorin einen Brief des derzeitigen Präsidenten des Landes, der 2004 auf Neonazi-Sites veröffentlicht wurde. Bolsonaro benutzt einen Vorwand, indem er behauptet, ein Freund von Juden, Israel und Schwarzen zu sein. Und so versucht er, seine Sympathie für die NS- Ideologie zu verschleiern. Aber die Statistiken und Einstellungen beweisen genau das Gegenteil. Neben dem Präsidenten haben viele VertreterInnen seines Kabinetts und treue Verbündete bereits mehrfach Sympathien für die NS-Ideologie gezeigt. Brasilien wurde bereits als zentraler Artikulator des Rechtsextremismus in der Welt entlarvt. Eine Nichtregierungsorganisation (NGO) namens SaferNet Brasil bestätigt, dass Brasilien den siebten Platz im Ranking des Nationalsozialismus im Internet einnimmt.
Hassreden dürfen wir nicht tolerieren! Soziale und religiöse Diskriminierung werden wir nicht hinnehmen! Wir dürfen die Nazigruppierungen, die ungestraft unter den Augen der brasilianischen Institutionen und der Gesellschaft wächst, nicht mehr tolerieren!
Namir Martins é membra da Fibra e do Coletivo Desmascarando o Bolsonaro Já!, na Alemanha.
Namir Martins (Collective Demasking Bolsonaro now! – Deutschland)
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Muito obrigada, Ana! Abraços
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